
Bei besagtem Projekt handelt es sich um den Rückbau der Zentralbibliothek auf dem Campus der Technischen Universität Dortmund. Vorgabe des Bauherrn, dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, war es, die im Bestand befindlichen Baustoffe auf Wiederverwertbarkeit und Wiederverwendung zu prüfen. Dies galt auch für die Kalksandsteinwände im Untergeschoss des Bestands, bestehend aus 2DF Formaten mit einer Dicke von 11,5 bis 20 Zentimetern. Nach erfolgreicher Eignungsprüfung des gewonnenen Recyclingmaterials nach DIN SPEC 19458 starteten Ende 2024 schließlich die Produktionsversuche.
Forschung für die optimale Rezeptur
Kalksandsteine bestehen neben Kalk und Wasser zu rund 90 Prozent aus Sand mit einer unterschiedlichen Korngrößenverteilung an Fein-, Mittel- und Grobsanden mit einem Größtkorn von 8 Millimetern. „Um einen möglichst festen Baustoff zu erhalten, ist es wichtig, dass nicht nur eine Korngröße verwendet wird“, so Dr. Müller. „Wir kombinieren deshalb feine, mittlere und grobe Sande miteinander.“ Ziel war es, eine optimale Rezeptur für neue Kalksandsteine zu entwickeln – der als Primärrohstoff eingesetzte Sand sollte dabei zu einem Anteil von 20 bis 40 Prozent durch das gewonnene Recyclingmaterial ersetzt werden.