Der silberne Pritschenwagen fährt über Wirtschaftswege an aufgeschütteten Wällen aus Mutterboden vorbei. Einige dieser Hügel sind bereits wieder bepflanzt. Das Fahrzeug fährt auf dem Rundweg um die Sandkuhle an Wäldern vorbei, die seit mehreren Jahren wieder wachsen dürfen und mittlerweile eine Wildschweinrotte beheimaten. Zwischen den Bäumen ergibt sich immer wieder der Blick auf Seen und Sandgrubenwände mit sichtbaren geologischen Schichten. Es ist ein fast 4 km langer Weg, der um das Gelände des Kalksandsteinwerks in Wendeburg führt. Hier werden seit 1963 die Produkte der Firma Radmacher hergestellt.
1963 ist auch das Geburtsjahr von Achim Michel. Er kümmert sich im Werk um die Qualitätskontrolle und untersucht die im Werk gefertigten Kalksandsteine im Labor unter anderem auf Rohdichte und Druckfestigkeit. Er ist derjenige, der das Mischverhältnis aus Kalk, Sand und Wasser festlegt, um es dann in den Produktionsprozess zu geben. Er gibt also vor, wie viel Material aus den einzelnen Haufen verschiedenster Sandarten, die sich auf dem Gelände befinden, eingesetzt wird. Somit ist er auch dafür verantwortlich, dass die Kalksandsteine ressourceneffizienter hergestellt werden. Denn einige dieser aufgeschütteten Haufen, die unscheinbar neben der Sandgrube gelagert werden, haben eine besondere Eigenschaft. „Das, was hier liegt, ist bares Geld.“ sagt Labortechniker Michel. Es ist werkseigenes Recyclingmaterial, das als Ausschuss bei der Produktion der Kalksandsteine entsteht und eben dort auch wieder eingesetzt werden kann. In Sandkorngröße zerkleinert spart es andere, teure und emissionsintensive Rohstoffe ein.