Scheuerngarten Bollendorf Innenhof

Ob Singles, Familien oder Senioren – Wohnen für unterschiedliche Nutzeranforderungen

Neubau einer Wohnanlage in Bollendorf mit KS*

Den ländlichen Regionen in Deutschland fehlt es an attraktiven, zukunftsfähigen Wohnungen, die die Bedürfnisse von unterschiedlichen Nutzern aller Altersstufen berücksichtigen. Die Grenzregion zwischen Deutschland und Luxemburg sucht hierfür Lösungen: In vielen Gemeinden der Südeifel entstehen derzeit Mehrfamilienhäuser, bei denen die langfristige hohe Wohnqualität an erster Stelle steht. So auch bei einer neuen Wohnanlage mit Dienstleistungsangebot im Zentrum von Bollendorf. Für den Bau der zwei Stadtvillen setzten der Bauträger und das beauftragte Architekturbüro mit Kalksandstein auf einen soliden Baustoff der Region, um ebenso in puncto Statik, Schallschutz und Energieeffizienz die hohe Qualität der Gebäude sicherzustellen.

Das Leben in einer Großstadt ist heute nicht mehr so verlockend, wie noch vor einigen Jahren: Der Wohnungsmarkt ist leergefegt, die Mieten zum Teil horrend hoch. Grünräume fehlen, Lärm und Enge verursachen Stress. Dazu kommt, dass die angebotenen Wohnflächen für Familien meist zu klein sind. Viele Gemeinden erarbeiten daher mittlerweile Konzepte, um das Wohnen auf dem Land wieder für alle Generationen interessant zu machen. In diesem Zusammenhang zeigt sich dort eine steigende Nachfrage nach neu gebauten Miet- und Eigentumswohnungen mit einem hohen Wohnstandard. Der Trend geht also weg vom Großstadtleben hin zur Suburbanisierung. Eine Gemeinde, die von der Stadtflucht profitiert, ist Bollendorf in Rheinland-Pfalz. Der idyllische Luftkurort im Landkreis Bitburg-Prüm liegt an der Deutsch-Luxemburgischen Grenze. Nur der Grenzfluss Sauer trennt Bollendorf vom Nachbarland.

Diese Nähe zu Luxemburg macht den Ort sowohl für Touristen als auch „Grenzgänger“, also Menschen, die über die Staatsgrenze hinweg zum Arbeiten und Wohnen pendeln, reizvoll. Auch dessen gute Infrastruktur trägt dazu bei. „Wir haben erkannt, wie hoch die Nachfrage nach Immobilien hier ist“, sagt Albert Heck, Seniorberater des Bauunternehmens Neu aus Niederweis. Zusammen mit seinem Sohn Frank Heck, dem Geschäftsführer der Firma, entwickelte er die Idee für ein besonderes Projekt: eine große Wohnanlage mit 68 Wohneinheiten für eine gemischte Bewohnerstruktur, die bei Bedarf die Dienstleistungen einer im Haus ansässigen karitativen Organisation in Anspruch nehmen kann. „Solche Angebote für hilfs- und pflegebedürftige Menschen fehlen in der Region“, so Albert Heck. „Mit unserem Projekt schließen wir eine Versorgungslücke.“ Für die Umsetzung des Wohnparks engagierte sich die Firma Neu als Investor und Generalunternehmer. Nach dem Kauf des zentral in Bollendorf gelegenen, rund 4.600 Quadratmeter großen Grundstücks im Jahr 2015 erschloss das Unternehmen zunächst das Bauland und stellte die nötige Infrastruktur her, um schließlich ab Anfang 2016 den Komplex zusammen mit dem Architekturbüro Planungsgruppe HGH aus Bitburg zu planen und ab 2017 zu bauen.

Zwei Stadtvillen in idealer Lage

Die beauftragten Architekten schlugen vor, statt ein großes Gebäude zu bauen, die 68 Wohnungen besser auf zwei kleinere Häuser zu verteilen. Bei dieser Entscheidung spielte der Brandschutz eine Rolle, denn bei einem Einzelgebäude wären die Brandabschnitte schwieriger in der Umsetzung gewesen. Ebenso war unter raumplanerischen und architektonischen Gesichtspunkten eine Aufteilung auf zwei Häuser zu bevorzugen. Der projektleitende Architekt, Stefan Borne, dazu: „Wir wollten eine aufgelockerte Bebauung, bei der Licht zwischen den Baukörpern hindurch kann. Ein großer Solitär hätte zu wuchtig gewirkt. Wir entwarfen daher die Häuser im Stil einer modernen Stadtvilla mit drei Geschossen plus einem Staffelgeschoss.“ Und das Konzept der Architekten ging auf: Um den Gebäuden ein strukturiertes, abwechslungsreiches Erscheinungsbild zu verleihen, setzten die Planer auf einen gegliederten Bau mit vor- und zurückspringenden Volumen, einem zurückversetzten Dachgeschoss, bodentiefen Fenstern sowie auf eine Mischung aus Loggien, vorgestellten Balkonen und Dachterrassen. Im Haus A befinden sich 38 Wohneinheiten, im Haus B 30. Die Wohnungsgrößen reichen von 65 bis 125 Quadratmetern mit einem meist offenen Wohn- und Essbereich, zwei Schlafzimmern und einem kleinen Abstellraum.

Scheuerngarten Bollendorf Luftansicht

Die Stadtvillen befinden sich in der Grenzregion zwischen Deutschland und Luxemburg.

Scheuerngarten Bollendorf Stadtvillen im Grünen

Auf dem 4.600 Quadratmeter großen Grundstück entstanden ab 2017 in mehreren Bauabschnitten zwei Stadtvillen.

Scheuerngarten Bollendorf Außenansicht mit Balkonen

Die mehrgeschössigen Wohngebäude sind mit Balkonen ausgestattet.

Scheuerngarten Bollendorf Innenhof der Stadtvilla

Über den Innenhof gelangt man entlang der Balkone in das Gebäude.

„Ein großer Vorteil unseres Wohnparks ist die Lage“, betont Albert Heck, denn in einem Radius von rund 150 Metern sei alles für den täglichen Bedarf vorhanden: ein Ärzte- sowie ein Einkaufszentrum mit einer Apotheke, einem Supermarkt, einer Bank, Boutiquen und Restaurants. Nicht zu vergessen ist die umgebende Landschaft mit den sanften, bewaldeten Hügeln des Deutsch-Luxemburgischen Naturparks. Die Verankerung des Projekts in seiner Region griffen der Bauträger und das Architekturbüro auch in der Materialwahl auf. Zum Einsatz kamen nämlich in einem Werk in der Eifel hergestellte Plansteine aus Kalksandstein, die mit einer kleinen Besonderheit aufwarten: Die Steine sind nicht wie bei Kalksandstein sonst typisch schneeweiß sondern hellrosa.

Scheuerngarten Bollendorf Trepenhaus mit Fahrstuhl

Im Treppenhaus befindet sich der Zugang zum Fahrstuhl.

Scheuerngarten Bollendorf Mauern einer Kalksandsteinwand

Die rosafarbenen Kalksandsteine werden mit Versetzhilfen vermauert.

roter Sand

Der regional abgebaute rote Sand verleiht den Kalksandsteinen das rosafarbene Erscheinungsbild.

Kalksandsteine in gewohnter Qualität mit außergewöhnlicher Farbe

„Wir setzen bei unseren Projekten bevorzugt Kalksandstein ein“, sagt der Architekt Stefan Borne. „Vor allem wenn hohe Anforderungen an die Tragfähigkeit, den Schall- und Brandschutz bestehen, hat sich der Baustoff bewährt.“ Kalksandsteine werden aufgrund der vielen positiven Materialeigenschaften seit über hundert Jahren zum Bauen eingesetzt. Als Beispiel sei ihre hohe Druckfestigkeit genannt, die die Wände auch im schlanken Format hoch tragfähig macht. Damit lässt sich zusätzliche Wohnfläche bei einer gleichzeitigen Materialersparnis schaffen, was im mehrgeschossigen Wohnungsbau ein wesentlicher Faktor ist. Auch ein funktionierender Schallschutz muss im modernen Wohnungsbau gewährleistet sein. Diese Anforderung erfüllt Kalksandstein aufgrund der hohen Rohdichte mühelos und schützt die Bewohner zuverlässig vor Lärm und störenden Geräuschen. Da Kalksandstein darüber hinaus nicht brennt, sind Planer und Bauherren mit dem Baustoff bei dem Thema Brandschutz auf der sicheren Seite. Als Investoren habe man natürlich auch die Wirtschaftlichkeit eines Projektes im Auge, so Albert Heck. Daher entstanden die beiden Stadtvillen in Bollendorf mit KS* Plansteinen. Diese sind mit einem Nut-Feder-System an den Stirnseiten ausgestattet, was ein zügiges Mauern ohne Stoßfugenvermörtelung ermöglicht und so für einen schnellen Baufortschritt sorgt. Stefan Borne: „Da die Produkte genormt sind, ist für uns Architekten auch die Planung einfach.“

Um den regionalen Bezug des Projektes zu betonen, lieferte die Plansteine das in der Nähe beheimatete Kalksandsteinwerk in der Eifel. Und weil dieses Werk roten Sand zur Produktion des Wandbaustoffes verwendet – Kalksandstein besteht grundsätzlich nur aus den natürlichen Rohstoffen Kalk, Sand und Wasser – sind die in Bollendorf verbauten Steine rosa statt weiß. „Die Farbe ist für Kalksandsteine zwar ungewöhnlich, aber das spielt keine Rolle für die Eigenschaften des Baustoffs“, sagt der Architekt. Nach ihrer Fertigstellung strahlen die beiden Wohnhäuser ohnehin in Weiß. Dafür sorgt ein weißer Putz, der auf das Wärmedämmverbundsystem aufgetragen wird.

Bauaufgabe
Wohnungsbau
Lage
Bollendorf
Architektur/Bauplanung
Planungsgruppe HGH Architekten Borne + Heinz PartG mbB
Bauträger
Neu-Bau GmbH & Co. KG
Grundfläche
4.65m²
Fertigstellung
2021

ARTIKEL TEILEN

Projekt einreichen oder kommentieren.

Melden Sie sich an oder registrieren Sie sich, um eigene Projekte einzureichen oder diesen Artikel zu kommentieren.

Alle Projekte auch hier auf unserem Pinterest-Kanal