Massiver Minimalismus in Rheine.

Form follows function: In einer Neubausiedlung in Rheine hat Wolfgang Hofschröer von der hofschröer planen & bauen GmbH einen auffälligen Neubau realisiert, der für Funktionalität und Minimalismus in Reinform steht. Dem Wunsch des Bauherren nach einer klaren Grundrissstruktur und ebenerdigem, barrierefreien Wohnen folgend, gibt es im Gebäude keinen Raum, der nicht durch seine Funktion geprägt ist. Gleichzeitig erfüllt der Entwurf des Architekten den Anspruch an das Skulpturale.

Die Dachterrasse im Obergeschoss wurde ebenso barrierefrei realisiert wie der Rest des Hauses.

Das extravagante Pultdach mit 19 Grad Neigung steht in angenehmem Kontrast zur strengen Geometrie des Gebäudes.  

Schön auf dem Boden bleiben.

Schon beim Betreten des sechs mal 15 Meter großen Gebäudes spürt man die Reduktion auf das Wesentliche. Es gibt keine Eingangszone, keinen Windfang. Gleich hinter der rechts vom Eingang angeordneten Treppe befindet sich das Herz des Hauses: Ein heller und offen gehaltener Wohn-Ess-Koch-Bereich, der sich durch mehrere bodentiefe, dreifach verglaste Fenster zum Garten hin öffnet. Er bietet genügend Raum für kommunikatives Miteinander, wobei die Wohnküche mit einer modernen Kochinsel als Empfangsraum dient und den familiären Lebensmittelpunkt bildet. Links vom Eingang geht es in den Privatbereich mit Schlafzimmer, Bad und WC. Somit befinden sich alle wichtigen Räume im Erdgeschoss. 

Im ersten Stock, unter einem extravaganten Pultdach mit einer Neigung von 19 Grad, gibt es noch ein Gästezimmer mit Bad und Sauna sowie einen Technik- und Abstellraum. Architektonisch bietet das Pultdach allein schon durch seine markante Akzentuierung einen angenehmen Kontrast zum rechteckigen Erdgeschoss. Die besondere Ausstrahlung wird durch eine seitliche Zinkblechverkleidung verstärkt, wobei der Stehfalz als gestaltprägendes Element parallel zur Dachneigung verläuft und die optische Wertigkeit des Hauses erhöht. Durch die spannende Materialkombination wird die Flächigkeit der verklinkerten Fassade aufgelöst und das außergewöhnliche Erscheinungsbild des Hauses harmonisch abgerundet.

Bodentiefe Fenster sorgen für einen nahtlosen Übergang zwischen Wohnbereich und Terrasse.

Die seitliche Zinkblechverkleidung verstärkt die besondere Ausstrahlung des Hauses.

Einfach effizient gebaut.

Energetisch entspricht das Gebäude dem aktuellen KfW-Effizienzhaus-Standard 55. „Unter minimalistischer Architektur verstehen wir, auch in den heizenergetischen und technischen Bereichen möglichst einfache Lösungen umzusetzen“, berichtet der Architekt. Das Heizen und die Warmwasseraufbereitung erfolgen deshalb über eine zentrale Sole-Wasser-Wärmepumpe. Zudem gibt es eine kontrollierte Be- und Entlüftung.

„Als tragendes und nicht tragendes Mauerwerk haben wir Kalksandstein von KS-ORIGINAL, Bausystem KS-PLUS gewählt“, ergänzt Wolfgang Hofschröer. „Zum einen sind es energetische Gründe. Die solare Wärme wird in den massiven Kalksandsteinwänden gespeichert und in Zeitintervallen wieder abgegeben, so dass die Räume über einen langen Zeitraum nachhaltig angenehm warm und behaglich bleiben. Zum anderen ist es der hohe Schallschutz, den der Kalksandstein sichert und der in einer Neubausiedlung wie dieser von großer Bedeutung ist.“

Auch planerisch und wirtschaftlich gesehen bietet das Bausystem KS-PLUS viele Vorteile. Alle Pass- und Standardelemente werden im KS-Werk vorkonfektioniert und just in time zur Baustelle geliefert. „Wir können völlig losgelöst von Rastermaßen an unsere Entwurfsidee herangehen und sie verwirklichen, da die Passelemente im KS-Werk exakt nach unseren Plänen gesägt werden“, freut sich der Architekt.

Ein Lichtband löst die Flächigkeit der Fassade zur Straße hin gekonnt auf.

Direkt hinter dieser Tür beginnt das Leben: Es gibt keinen Windfang, keinen Eingangsbereich im Haus.

Bauaufgabe
Wohnungsbau
Lage
Rheine
Architektur/Bauplanung
hofschröer planen und bauen GmbH
Bauherr
Privat
Grundfläche
123.00m²
Fertigstellung
2015
Autor

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